Freizeitgruppen im Wichern-Institut RPK

    Zum Thema Freizeit ist in der Konzeption des Wichern-Institutes unter Punkt, 2.9 folgendes zu lesen: „Antriebsminderung und Einengung des Interesses macht es psychisch Kranken schwer, ihre Freizeit selbst zu gestalten bzw. vorhandene Angebote zu nutzen.  Dies führt immer wieder zu sozialer Isolierung, Resignation und Regression.  Daher werden aktivierende Hilfen bei der Planung und Gestaltung von Freizeit sowohl innerhalb - Tischtennis, Kegeln, Schwimmen, Fußball, Spielabende, etc. - als insbesondere auch außerhalb der RPK - Anbindung an Vereine, Kirchen, Beratungsstellen, Volkshochschule, etc. - gegeben.  Auf Letzteres, die Außenorientierung in der Freizeit mit dem Ziel der Integration in die Gemeinde, wird besonderen Wert gelegt."

    Im folgenden möchten wir einige Freizeitgruppen kurz beschreiben:

    Die Zeitungsgruppe:

    Wir besprechen Themen, die uns bewegen.  Wir lesen Artikel, die wir von anderen Rehabilitanden, WfB-Mitarbeitern oder fest angestellten Mitarbeitern des Wichern-Institutes zugesandt bekommen.  Wir führen Interviews zu Themen, die uns im oder außerhalb des Wichern-Institutes interessieren.  Wir sammeln Gedichte, Fotos, sonstige Kunstwerke, um diese in unserer Zeitung zu veröffentlichen.  Wir verstehen uns als eine Arbeitsgruppe gleichberechtigter Mitglieder, die ihre Tagesordnung selbst bestimmt.  Wir treffen uns jeden Mittwoch, von 13.00 bis 14.00 Uhr, im Videoraum.

    Die Schwimmgruppe:

    Jeden Montag, um 18.00 Uhr, trifft sich die Schwimmgruppe im Erdgeschoß, direkt vor der Treppe, die aus dem Wohnbereich führt.  Wir fahren dann gemeinsam mit Fahrzeugen des Wichern-Institutes ins öffentlichen Hallenbad-Süd von Ludwigshafen.  Wenn das Duschen und Umziehen abgezogen wird, beträgt die mögliche Schwimmzeit zwischen einer halben und dreiviertel Stunde.  Jeder sollte sich so benehmen, daß er im Rahmen eines öffentlichen Hallenbades nicht unangenehm auffällt, ansonsten ist jedem freigestellt, wie er diese Zeit im Hallenbad verbringt.  Es gibt meist einige fleißige Schwimmer oder Taucher, aber auch Schwimmgruppenteilnehmer, bei denen die Kondition nur ausreicht, um ein paar wenige Bahnen zu ziehen und die es ansonsten genießen, am Beckenrand sich zu unterhalten oder sich freuen, wenn das Sprungbrett vom Bademeister freigegeben wird, um sich dann beim Springen auszutoben.
    Bevor jemand an der Schwimmgruppe teilnimmt, soll er beim Arzt des WichernInstitutes abgeklärt haben, daß aus medizinischer Sicht einer Schwimgruppenteilnahme nichts entgegensieht.  Nichtschwimmer, die sich verpflichten im Kinderbecken (in dem in der Regel auch sehr viele Erwachsene sich bewegen) zu verbleiben, können ebenfalls mitfahren.

    Der Waldspaziergang, der Waldlauf

    Der Waldspaziergang findet jede Woche statt.  Der Waldlauf nur in Zeiten, in dem rehabilitanden Interesse am Joggen haben.  Beide Aktivitäten finden zur gleichen Zeit statt, und zwar jeden Freitag, um 15.00 Uhr.  Wir fahren dann mit PKWs zu Orten, die in relativ kurzer Zeit zu erreichen sind, so z. B. das Maudacher Bruch, der Willersinnweiher, die Parkinsel, der Neuhöfer Tierpark.  Dort spazieren wir dann ca. 3/4 Stunde umher, um dann wieder gemeinsam zurückzukehren.  Das besondere am Waldspaziergang ist, daß es keine besondere Anforderungen an den Einzelnen gibt.  So kann man hier gemütlich, ohne irgendwelche Angste, Kontakte zu anderen Spaziergängern finden und pflegen.
    Ein Teilnehmer der Waldspazierganggruppe, Herr Pomm, beschreibt seine Eindrücke zu dieser Freizeitgruppe: „Der Waldspaziergang ist zu jeder Jahreszeit schön, am besten gefällt es mir aber im Herbst mit all seiner Farbenpracht.  Unsere Spaziergänge in der weißen Winterlandschaft waren ebenfalls sehr reizvoll."
    Beim Waldlauf gibt es ebenfalls keine feste Kilometerzahl, die man Laufen muß.  Es ist ausschlaggebend, wer gerade in der Waldlaufgruppe ist, wobei sich der Leiter stets nach den „schwächsten" Läufern richtet.

    Die Theatergruppe

    Die Theatergruppe trifft sich jeden Montag, um 16.30 Uhr, im Videoraum.  Es ist in der Regel eine „geschlossene" Gruppe, die zu Beginn sich ein Thema überlegt und daraus dann im Laufe der Zeit ein eigenes Theaterstück kreiert.  Es gibt keine Vorgeschriebenen Texte, sondern jeder spielt aus dem Stegreif und hat genügend Möglichkeiten, verschiedene Rollen auszuprobieren.  Im Laufe der Zeit bekommt dann das Theaterstück mehr und mehr Gestalt und letztends wagen wir dann einen offiziellen Auftritt, meist im Rahmen des Wichern-Institutes.  Das spielerische und meist auch sehr humorvolle Experimentieren in Rollen ist uns in der Theatergruppe das Wichtigste.

    Roland Wippel

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